Sommer 2023 Bündner Alpenrhein
Oft starke Trübung. Der massive Schwall-Sunk der Kraftwerke ist leider zurück. Phasenweise steigen Steelhead Forellen
vom Bodensee auf.
Frühsommer 2023 Bündner Alpenrhein
Starke Trübung und daher mässige Fangaussichten prägen die letzten beiden Monate. Klart das Wasser auf, sind die im Rhein
verbliebenen Regenbogenforellen beissfreudig. Jedoch muss man sich mit sehr bescheidene Fangaussichten begnügen.
Frühjahr 2023 Bündner Alpenrhein
Die Erfolgsgeschichte geht weiter.
Zwar ist der verheerende Sunk & Schwall sowie die radikale Pegelabsenkung zurück, aber die Fänge bleiben erfreulich. Immer den Umständen entsprechend!
Erfreuliche Tatsache!
Der Alpenrhein scheint sich 2022 vom Sunk & Schwall Desaster infolge weniger kriminellen Pegelschwankungen
vorübergehend zu erholen!
Kein Schlamm, wenig Sunk und Schwall da zurzeit an der europäischen Strombörse kaum dreckiger Billigstrom erhältlich ist.
Der Fluss lebt auf. Unmengen von Köcherfliegenlarven, Eintagsfliegen und sogar die seltenen Steinfliegen sind wieder vorzufinden.
Nach Jahren des Niedergangs der Bachforellen, fängt man nun tatsächlich wieder mehr Bündner Farios.
Der Alpenrhein wirft europaweit den schlechtesten Fischertrag ab
www.suedostschweiz.ch/ereignisse/2019-02-26/unser-rhein-wirft-europaweit-den-schlechtesten-fischertrag-ab
Es kommt noch schlimmer.........
Zustandsanalysen Alpenrhein
2019 Fischölologisches Monitoring
www.alpenrhein.net/Portals/0/adam/Content/qpIHK605i0urNSUMUGQdKA/DocumentOrLink/Bericht%20Fisch%C3%B6kologisches%20Monitoring%20Alpenrhein%202019_FINAL_JUL%2020.pdf
2015 Basismonitoring
www.hydra-institute.com/images/Publikationen/2015_Basismonitoring%20Alpenrhein.pdf
Fischer haben immer weniger am Haken
www.suedostschweiz.ch/politik/2019-04-15/fischer-haben-immer-weniger-am-haken
Die letzten Fische des Rheins müssen sich fortpflanzen können
Zum Schutze der laichenden Steelhead (Wanderform Bodensee Regenbogenforelle)
wurde unterhalb Untervaz ein Teilstück gesperrt.
Quellbach Friewis, Seitenlauf des Rhein bis zur Hinweistafel rund 500 Meter abwärts
am Hauptfluss gelegen.
Der Alpenrhein lädt auch heute noch zum Fischen ein, hat aber den Glanz früherer Zeiten definitiv verloren.
Nirgends leiden die Fischbestände so wie in diesem durch den Einfluss der Wasserkraftwerke total zerschundenen Gewässer.
Doch im richtigen Moment, bei einem der seltenen Klarwassertage, können unter Beistand von viel Glück ansprechende Fänge gelingen.
Noch vor rund zehn Jahren konnte mit regelmässigen Fängen gerechnet werden. Durch verschiedene Faktoren beeinfluss kommt heute
meist eine trübe Suppe oder sogar unbefischbare Brühe des Flussbett herunter. Sunk und Schwall sowie das Stauen riesiger
sedimentgeschwängerten Wassermassen die dann stossweise bei der Spitzenstromproduktion aus den Stauseen abgelassen werden
sind der Hauptgrund. Dazu kommen noch stark schwankende Wassertemperaturen, ebenfalls von der Stromproduktion mit ihren
hochalpinen Staubecken herrührend.
Die besten Monate für den Fang der Bachforelle sind die Monate April, August und September.
Dank der natürlichen
Reproduktion* der Regenbogenforelle gibt es aber an diesem ansonsten fast fischleeren Gewässer im Februar und
März Fangchancen auf kapitale Fische die an kanadische Verhältnisse erinnern. Wie an den bekannten Steelhead Reisezielen an der
kanadischen Westküste ziehen auch hier grosse Fische den Fluss hinauf zu ihren Laichgründen. Fischfänge zwischen 50 und 70
Zentimeter gehören am St. Galler Alpenrhein während der ersten Wochen im Februar fast zur Tagesordnung. Um an diese Fische
heranzukommen sind aber gute Gewässerkenntnisse Voraussetzung. Am Bündner Rhein sind zu dieser Jahreszeit bis auf der Höhe
der Plessurmündung bei Chur ebenfalls gute Fänge möglich.
*Reproduktion
siehe unter Lebensraum Wasser - Laichgebiet der Regenbogenforelle
Der Alpenrhein unterhalb Trimmis
Im Vordergrund in Form grosser Steine die letzten Merkmale eines ehemals strukturreichen Flusses
Bilder Chris Wittmann
Der Alpenrhein heute. Eine monotone Autobahn für den Spritzenstromproduktion ohne jegliche "Behausung" für die Fische.
Sunk und Schwall - der Tod unserer Fische und aller weiteren Wasserlebewesen.
Tatort Mastrils
Richtung Tardisbrücke Vormittags um 10:30 Uhr selbe Stelle 11:52 Uhr

Entgegen der Strömungsrichtung
11:20 Uhr 12:16 Uhr

Tardisbrücke bei Landquart/Mastrils
Landquart bis zum Ellhorn an der Landesgrenze
Seltener Anblick. Tiefe Gumpen oberhalb Landquart.
Infolge Sunk und Schwall aber kaum mehr geeignet als Wintereinstand für die Fische
Deutliche Abflussspuren im Sand. Massivste Wasserschwankungen bringen täglich Jahr ein, Jahr aus, enorme künstliche Hochwasser.
Am Morgen früh ein klägliches Restwasser, dann Vormittags innert Minuten eine Zunahme der Ablussmenge um bis zum 15fachen.
Nährtiere werden abgeschwemmt und die Fische finden keine Ruhe. Insbesondere in den Wintermonaten mit verheerender Wirkung.
Natürliches Hochwasser 2008
Viel Wasser aber auch Geschiebe für die notwendige Sohlenstruktur lagern sich so ab.
An solchen Stellen suchen die Fische Schutz vor den mächtigen Fluten
Als Folge der Zerstörung dieses Gewässers kann unsere "einheimische" Bachforelle kaum noch überleben.
Weniger Anspruchsvoll ist die Regenbogenforelle die aber infolge des heftig diskutierten Besatzverbots in Fliessgewässer nicht aktiv
bewirtschaftet werden darf. Trotzdem leben sie in einer kleinen Population in diesem System.
Der Alpenrheinbestand wird vor allem durch Laichaktivitäten im
winterwarmen Lichtensteiner Binnenkanal erhalten. Auf hundert Meter
Binnenkanal wurden dort bis 25'000 Jungfische gezählt.
Ein bis im Jahr 2007 heimliches und kaum bekanntens Laichgebiet liegt auch bei Untervaz am Bündner Alpenrhein. Auch da spielen
winterwarme Wasser um 6 Grad Celsius eine Rolle.
Laichgebiet Untervaz - die warmen Quellen ergiessen sich ins Rheinbett
Laichbereite Regenbogenforellen
Noch vor wenigen Jahren bedeckten einige Dutzend Laichgruben diesen temperierten Seitenarm des Rheins
Die frühsommerliche Schneeschmelze drängt die aufwachsenden Jungfische ins Rheinbett
Hochbedrohte Strömer suchen dann bei der Quelle Schutz
Kaum noch zu beobachten im "Abflusskanal" Rhein. Bei Friewis im Quellgebiet leben noch verschiedenen Insektenlarven.
Original Bündner Regenbogenforelle
Mastrilser Schönheit
Ebenfalls eine Bündner Regenbogenforelle aus Maienfeld
Laufrollen lassen eine sehr effiziente Drift des Köders zu
Seltener Fang - eine lupereine Bachforelle vom Churer Rhein
Felsberger Trio
Im Winterhalbjahr gibt es die meisten Tage mit klarem Wasser. Daher sind auch dann die Chancen auf Fänge am besten.
Die richtig grossen Fische werden meist im St. Galler Rhein gefangen.
Auch da gibt es im Lichtensteiner- und Werdenberger Binnenkanal laichende Regenbogenforellen
St. Galler Alpenrhein
Seeforelle und Regenbogenforelle aus dem Rhein bei Buchs
Winterliches Angelerlebnis
Glückliche Fischer sind auch Gewässerschützer
Seeforellen werden im Unterlauf des Rheins ab und zu gefangen.
In den tiefen Rinnen des St Galler Rheins finden grossen Fische noch ein wenig Ruhe.